Therapie myofunktioneller Störungen

Als Orofaziale Dysfunktionen (Myofunktionelle Störungen) werden Störungen der Muskelfunktionen im Mund-, Rachen-, Gesichts- und Halsbereich bezeichnet. Gemeint ist damit insbesondere ein Muskelungleichgewicht der Zungen- und Lippenmuskulatur sowie weiterer am Kauen und Schlucken beteiligter Muskeln.

Zum orofacialen System gehören die mimischen Muskeln, die Kaumuskeln, die Zunge und die Muskeln des Rachens und des Gaumensegels, sowie die dazugehörigen Nerven und Knochenstrukturen. Zu den orofacialen Primärfunktionen gehört das Atmen, Saugen, Beißen, Kauen und Schlucken.

Artikulation und Stimmfunktion gehören zu den orofacialen Sekundärfunktionen.

Bei einer orofacialen Dysfunktion (lat. os = Mund, facies = Gesicht) handelt es sich um eine Störung, welche den Muskeltonus und die Bewegungsabläufe betrifft. Die Störung entsteht aufgrund skelettaler, motorischer oder sensorischer Abweichungen.

 

Ursachen

  • Anomalien der Kieferstellung (offener Biss, Kreuzbiss)
  • Zahnfehlstellungen
  • Habituelle Ursachen (Daumen- oder Schnullerlutschen, Zähne knirschen, Zunge pressen, ... )
  • Tonsillenhyperplasie
  • neuromuskuläre Erkrankungen
  • Syndromerkrankungen

 

Symptome

  • Falsche Zungenruhelage ( oft an oder zwischen den Zähnen)
  • teilweise sehr schlaffe oder auch sehr angespannte Gesichtsmuskulatur
  • Mundatmung
  • Schluckstörungen (Zunge drückt beim Schlucken an oder zwischen obere und untere Zahnreihe)
  • Artikulationsstörungen (Fehlbildung von Lauten z.B. /s/, /sch/, aber auch/ d/, /t/, /l/ und /n/